Der Lockruf ferner Länder und ihrer Unterwasserwelt ließ mich auch in diesem Jahr nicht los. Nachdem meine Sri Lanka-Reise wegen politischer Unruhen 48 Stunden vor meinem Abflug abgesagt wurde, hieß es kurzfristig eine Alternative zu finden. Aber wohin? Eine große Auswahl hatte ich so kurzfristig nicht. Meine Wahl fiel auf Mauritius. Viele verbinden mit dem Namen allenfalls die berühmte blaue Briefmarke, doch Mauritius gehört mit seinen vielen interessanten und unterschiedlichen Tauchplätzen und dem klaren Wasser mit den zu besten Tauchrevieren der Welt. „Mauritius eine Alternative zu den Malediven?“ titelte gar die „unterwasser“ in ihrer November-Ausgabe.
Die Insel ist fast vollständig von einem Korallenriffgürtel umgeben. Alle Tauchgebiete liegen im Bereich des Ringriffs oder außerhalb der Lagune und werden in nur wenigen Minuten mit dem Boot angefahren. Die schönsten Tauchreviere befinden sich im Norden der Insel. Von grandiosen Unterwasserlandschaften bis zum Wrack ist alles vorhanden. Im Laufe der Jahre wurden vor Mauritius mehr als 50 ausgediente Schiffe versenkt. Einige davon habe ich erkunden können: die Stella Maru, ein taiwanesischer Trawler, und die Water Lilly. Hier gab es immer etwas zu entdecken. Besonders angetan hatte es mir ein kleiner Krötenfisch. Muränen gab es in unterschiedlichen Ausführungen, von armdick bis zum 2-Meter-Monster. Aufpassen musste ich insbesondere, wenn ich mich am Wrack abstützen wollte, denn fast bei jedem Tauchgang traf ich auf die sehr giftigen Steinfische, die reglos und bestens getarnt auf Beute lauerten.
Als Fazit würde ich festhalten, dass die Unterwasserwelt von Mauritius zwar beeindruckend ist, aber wegen des Fehlens von Großfischen nicht mit den Malediven mithalten kann. Im Gegensatz zu den Malediven kann Mauritius neben weißen Sandstränden und türkisblauem Wasser noch mit einer grandiosen Landschaft erloschener Vulkane und endloser Zuckerrohrfelder aufwarten.
Und Strandspaziergänge in den Sonnenuntergang sind auch nicht nach nur wenigen Hundert Metern beendet...
(Erstveröffentlichung in „Adlershofer Flossenblätter“ Ausgabe 65/2007)
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