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AutorenbildRoger Blum

Die letzte Eiszeit: Eistauchen im Werbellinsee

Der Märzanfang hatte uns in diesem Jahr einen Wetterrekord der ungewöhnlichen Art gebracht: Seit Beginn der ständigen Wettermessungen kam der Dauerfrost noch nie so spät wie in diesem Winter. Eisige Temperaturen von bis zu –17° C haben die Seen zufrieren lassen.




Am 4. März 2018 verabredete ich mich mit einigen Tauchfreunden zum Eistauchen. Wir trafen uns bei herrlichem Sonnenschein am Ufer des Werbellinsees. Wasser und Eis waren sehr klar. Derart gute Eistauchbedingungen hatten wir schon seit Jahren nicht mehr.




Ein Einstiegsloch in die bis zu 18 cm dicke Eisschicht zu sägen, brachte uns ganz schön ins Schwitzen. Doch endlich konnten wir abtauchen. Das gedämpfte Licht und der Umstand, dass der Weg zur Oberfläche durch eine dicke Eisschicht verwehrt ist, üben einen besonderen Reiz auf mich aus. Die ausgeatmeten Luftblasen bleiben unter dem Eis gefangen. Wie Quecksilber ändern sie ständig ihre Form und suchen sich den Weg zum Eisloch. Alles ist stiller als sonst. Nur manchmal wurde die Stille durch ein lautes Knacken der Eisfläche unterbrochen. Da das Eis sehr klar war und die Sonne schien, bildeten sich sehr schöne Lichtspiele unter der Eisdecke.




Dennoch war ich froh, als ich wieder das Eisloch sah und auftauchen konnte. Ein Dankeschön nochmal an den Sicherungsmann, der in der Kälte mit der Sicherungsleine am Eisloch stand und unsere Rückkehr an die Oberfläche überwachte. Danach wärmten wir uns bei Glühwein auf und ließen den schönen Tauchtag zu Ende gehen. Es war die letzte Eiszeit dieses Winters.

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