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Top 10 Tauchplätze im Werbellinsee

Es ist kein Geheimnis, dass der Werbellinsee zu den beliebtesten Tauchgebieten im Berliner Umland gehört. Vor allem Wracktaucher und Unterwasserarchäologen kommen auf ihre Kosten. Hier verrate ich meine 10 Lieblingstauchplätze im Werbellinsee.



Dornbusch-Wrack


Ganz oben auf der Liste steht das Dornbusch-Wrack I. Es dürfte wohl das bekannteste und meist betauchte Wrack im Werbellinsee sein. Es liegt in einem Bereich zwischen 26 und 35 m Tiefe. Mit etwas Glück trifft man hier auf einen standorttreuen Wels. Etwas abseits liegt noch ein weiterer Kaffenkahn, das Dornbuschwrack II. Leider kommt es hier immer wieder zu Tauchunfällen. Das Gebiet wird daher bereits „Bermuda-Dreieck“ genannt.





Nautilus-Wrack


Eine weitere Sehenswürdigkeit des Werbellinsees ist die Alu-Yacht „Nautilus“. Geheimnisvoll liegt sie in der Dunkelheit des Sees in über 40 m Tiefe. Zu den Umständen des Untergangs der „Nautilus“ ist wenig bekannt. Angeblich soll sie in den 1970iger Jahren durch einen Brand an Bord erheblich beschädigt worden sein. Am Dornbusch wurde sie auf Grund gesetzt. Dort findet man zuweilen noch nuggetartige Überreste vom geschmolzenen Aluminium. Als die Behörden die Entfernung der beschädigten Yacht verlangten, versuchte der Eigner sie wegzuschleppen. Beim Versuch sie in eine Werft zu ziehen, versank sie plötzlich in den Tiefen des Sees. Noch heute erkennt man deutlich die durch das Feuer geschmolzene Bordwand. Die Decke der Kajüte fehlt. Die Stangen des Geländers sind gut zu erkennen. Aufgrund der recht großen Tiefe kann man leider nur wenige Minuten am Wrack der „Nautilus“ verweilen.





Pudding-Wrack


Ein weiteres Kaffenkahnwrack befindet sich in der Nähe des Einstiegs „Märchenwiese“ an einer Mergel-Steilwand. Deutlich zu erkennen ist die markante Kaffenspitze des Wracks. Sie hatte nicht nur einen ästhetischen Zweck, sondern vor allem einen praktischen Nutzen. Die aufgebogene Bodenplanke erleichterte dem Schiffer das Anlanden am Ufer. Die Kaffenspitze diente auch zur Peilung. Vom Wrack ist es nicht mehr weit zu den „Puddingbergen“. Daher wird das Wrack auch „Pudding-Wrack“ genannt.





Pudding-Berge


Die Puddingberge sind eine canyonartige Unterwasserlandschaft im Werbellinsee. Es handelt sich um mehrere Meter aus dem Boden ragende Berge und Hügel. Die Formation besteht aus Mergel, einem Sediment, das vor allem aus Kalk und Ton besteht. Die weiche, puddingartige Konsistenz des Sediments verlieh dem Tauchplatz seinen Namen. Die Puddingberge liegen auf etwa 25 bis 30 m Tiefe.






Die Wracks von Kap Horn


Das Kap Horn ist eine kleine Landzunge am östlichen Ufer des Werbellinsees nahe der ehemaligen Pionierrepublik. Es wird berichtet, dass sich die Winde hier brechen. Auf dem Grund rund um Kap Horn wurden mittlerweile die Wracks von fünf Kaffenkähnen lokalisiert, u.a. das auf 27 Meter Tiefe liegende „Kajütwrack“.







Das Ziegel-Wrack


Im Nordosten des Werbellinsees liegt auf 15 Meter Tiefe das sog. „Ziegelwrack“. Deutlich zu erkennen ist die Ladung – geschichtete Ziegel Königlichen Ziegelei in Joachimsthal. Eine Vielzahl der Ziegel tragen den Stempel der Ziegelei.






Nur einige Hundert Meter vor der Alten Fischerei von Altenhof liegt auf 33 Meter Tiefe das Wrack eines versunkenen Fischerboots. Das Wrack ist fast vollständig im Schlamm versunken. Es schaut nur noch ein Teil der Bordwand hervor. Zum Untergang ist leider sehr wenig bekannt. Es wird berichtet, dass das Boot im Frühjahr 1974 gesunken sein soll. Damals sollen zwei Fischer entgegen den Anweisungen des damals zuständigen Bereichsleiters bei starkem Wind auf den See gefahren sein. Das Boot, das ohne Sicherungseinrichtung und Schwimmkörpern ausgestattet war, sei durch hohen Wellengang voll Wasser gelaufen und schnell untergegangen. Beide Fischer verloren bei dem Unglück ihr Leben. Es ist schon unheimlich, wenn der Lichtkegel der Lampe über die Kisten und Fischernetze wandert.





Der „Flugzeug-Pantoffel“


Vor Altenhof liegen die Überreste eines „Flugzeug-Pantoffels“ aus dem Zweiten Weltkrieg. Genauer gesagt handelt es sich um Fahrwerkskufen, mit denen Flugzeuge ausgestattet wurden, um im Schnee oder auf Eis zu landen. Das unscheinbare Gerippe des „Flugzeug-Pantoffels“ liegt in knapp 22 m Tiefe vor dem Fähranleger. Überzogen mit Dreikantmuscheln wirkt das ganze recht unspektakulär. Den Berichten der Einheimischen zufolge sollen die Flugzeug-Schneekufen den Kindern des Ortes als Boot gedient haben. Bei Kriegsende wurden sie jedoch aus Angst vor der Sowjetarmee versenkt.





Pferdewagen


Unweit des „Flugzeug-Pantoffels“ ragen zwei große Räder aus dem Seegrund ragen, die wie die Überreste einer Lafette wirkten. Das von Dreikantmuscheln überzogene und von Garnelen bevölkerte Gebilde bietet ein schönes Fotomotiv. Wahrscheinlich handelt es ich um die Überreste eines Pferdewagens.








Nordöstlich der Fischerei Altenhof befindet sich im Flachwasserbereich zwischen 1 bis 2 Metern Wassertiefe ein ausgedehntes Feld eichener Holzpfähle. Die etwa 200 Eichenpfähle bzw. Pfahlreste zeugen davon, dass sich dort einst ein nahezu quadratisches Bauwerk befand, dass von einer bogenförmigen Palisade geschützt war. Gedeutet wird die Anlage als mittelalterliche Wasserburg (sog. Kemlade). Sie wurde um 1273 errichtet und vor 1330 wahrscheinlich durch einen Brand zerstört. Es wird angenommen, dass der Pfahlbau von Altenhof nicht – wie bisher angenommen – der Burg Breden zuzuordnen ist, sondern es sich vielmehr um die Überreste der mittelalterlichen Burg Werbellin handelt, die bisher am Südufer des Werbellinsees bei Eichhost verortet wurde (vgl. Felix Biermann/Roger Blum/Jan Seifert: „Ein markgräflicher Pfahlbau im Werbellinsee: die spätmittelalterliche Kemlade von Altenhof (Brandenburg) in: Burgen und Schlösser, 2/2020, S. 66 – 94).





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