Der 85 m lange Stahlkatamaran „King Cruiser“ ist eines der größten Wracks um Phuket in Thailand. Das Schiff wurde vor etwa 30 Jahren in Japan gebaut und als Fähre zwischen Phuket und Phi-Phi eingesetzt. Am 4. Mai 1997 rammte die Fähre auf ihrem Weg von Phuket nach Phi Phi das von Tauchern gern angelaufene Anemonen-Riff. Durch die Wucht des Aufpralls wurde ein großes Loch in den Rumpf des Schiffs gerissen. Nach nur 17 Minuten sank der Riese 10 Meilen vor den Phi Phi Islands. Glücklicherweise konnten alle 561 Passagiere durch 2 Polizeiboote und 4-5 Fischerboote, die den Notruf über Funk gehört und zu Hilfe geeilt waren, gerettet werden.
Da sich das Unglück an einem sonnigen und ruhigen Tag ereignete, kursieren unter den Einheimischen mehrere Versionen über die Ursache des Schiffsuntergangs:
1. Der Kapitän war betrunken und lief auf das Anemonenriff auf.
2. Der Kapitän war betrunken und schlief. Währenddessen steuerte seine 7-jährige Tochter/Sohn das Schiff und ließ es auf das Riff auflaufen. Einer anderen Geschichte zuolge steuerte der Koch das Schiff.
3. Da es um Phuket kein betauchbares Wrack gab, bestachen einige Tauchbasenbesitzer den Kaptän, der das Boot dann absichtlich auf das Riff auflaufen ließ.
Was wirklich geschehen ist, bleibt ungeklärt. Der Kapitän soll jedenfalls noch im Gefängnis sitzen.
Heute liegt die Fähre in einem Stück erhalten 31 Meter unter der Wasseroberfläche in waagerechter Lage auf sandigem Boden und dient als perfektes Taucherwrack.
Der einfachste und zugleich sicherste Einstieg in das Wrack ist durch den hinteren Teil, in dem sich die zu allen Seiten offenen Lade- und Autodecks befinden. Hier kann man noch diverse Maschinenteile und Reifen finden. Die bereits mit Korallen bewachsende Reeling führt durch Türen hinauf zum etwas flacheren Passagierdeck, in dem noch die Sitzreihen erkennbar sind. Natürlich sehen die Aufenthaltsräume nicht mehr so einladend aus wie zu „Lebzeiten“ der King Cruiser, bevor sie etwa 30 Meter „tiefergelegt“ wurden.
Das zusammengebrochene Vorderdeck liegt auf 16m Tiefe. Hier tummeln sich bunte Riffische im umgebenden warmen blauen Wasser der Andamanensee. Ab und an statten auch Leopardenhaie dem Wrack einen Besuch ab.
Das Oberdeck beginnt bereits in 10m Tiefe und ist sehr einfach zu betauchen. Es ist wunderbar bewachsen und aufgrund der geringen Tiefe ideal für Taucher mit weniger Erfahrung. Hier sind häufig riesige Schulen von Barrakudas anzutreffen.
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