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Das Flugzeugwrack von Märkisch-Buchholz

Auf einer versumpften Wiese bei Märkisch-Buchholz liegen die Überreste eines Flugzeugs. Der kleine Ort im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) befindet sich südöstlich von Berlin. Die Wrackteile deuten auf die Trümmer eines schweren Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg hin.


An den Wrackresten finden sich Hinweise, dass es sich um Teile einer Tragfläche und eines Rolls-Royce-Merlin-Motors eines Bombers der britischen Royal Air Force (RAF) handelt. Da es sich um ein Flugzeug mit Doppelleitwerk gehandelt haben soll, kommen insbesondere der Avro Lancaster-Bomber, die B-24 Liberator und die Handley Page Halifax in Betracht. Die Wrackreste enthalten Hinweise auf einen hinteren und unteren Geschützturm, so dass die Halifax ausscheidet. Denn dieser Bombertyp hatte keinen unteren Geschützstand.



Die Hintergründe des Absturzes konnten bisher nicht gänzlich geklärt werden. Ein Zeitzeuge berichtete uns, dass er sich erinnern könne, dass das Flugzeug wohl im August 1944 bei Beskow durch die Flak getroffen wurde und noch in der Luft explodiert ist. Es seien 8 Tote geborgen und auf dem nahegelegenen Friedhof bestattet worden. Die sterblichen Überreste der Besatzung seien 1948 von britischen Militärangehörigen geborgen und abtransportiert worden. Die Kinder des Ortes haben auf den Wrackresten gespielt bis die größten Wrackteile im Jahre 1960 geborgen und verschrottet wurden.


Einem anderen Bericht zufolge ist der RAF-Bomber bereits im Februar 1944 abgestürzt. Deutsche Nachtjäger sollen das Flugzeug beim Anflug auf Berlin angegriffen und schwer beschädigt haben. An der Aufschlagstelle sollen Pakete mit „Düppel“ gefunden worden sein. Dies sind kleine Stanniolstreifen, die zur Radartäuschung eingesetzt wurden. Durch den Abwurf der Stanniolstreifen wurden die deutschen Radarschirme mit falschen Radarechos überflutetet, wodurch die Radargeräte für die Feuerleitung der Flak und auch die Steuerung für die Flak-Scheinwerfer gestört wurden und ausfielen. Churchill hatte nach dem erheblichen Ansteigen der Bomberverluste die Verwendung dieses Täuschungsmittels befohlen. Bei der Royal Air Force hatten sie den Tarnnamen „Window“. Der wirkungsvolle Einsatz währte allerdings nur kurz, denn schnell wurde herausgefunden, dass sich die abgeworfene Stanniolwolke im Gegensatz zum angreifenden Bomberverband nicht bewegte, so dass schon wenige Monate später Radargeräte zur Verfügung standen, die den Dopplereffekt messen konnten. Auch durch weitere Gegenmaßnahmen (z.B. Umstellung der Radarwellenlängen) hatte das Täuschungsmittel seine Wirkung fast gänzlich verloren.




.Habt ihr weitere Informationen zu dem Wrack? Oder vielleicht sogar historische Unterlagen oder Fotos? Bitte sendet diese an uns, wir freuen uns über jeden Hinweis.

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