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Tauchermuseum beteiligte sich am Museumstag 2016

Aktualisiert: 23. Jan.

Der Tauchsportklub Adlershof im ProSport Berlin 24 e.V. beteiligte sich mit seinem Museum am 22. Mai 2016 am 39. Internationalen Museumstag (IMT). Der Museumstag wird vom Internationalen Museumsrat ICOM ausgerufen und soll auf das breite Spektrum der Museumsarbeit und die thematische Vielfalt der Museen aufmerksam machen. Das im Jahre 2014 gegründete Museum nahm mit seiner Eröffnung regelmäßig am Museumstag teil, nun also zum dritten Mal.



Uwe Scholz führte interessierte Taucher und Nichttaucher durch das vereinseigene Museum. Zu sehen waren mehrere hundert im Eigenbau und industriell hergestellte Tauchgeräte, Masken, Flossen, Harpunen und Unterwasserfilm- und Videokameras. Ein Film über Hans Hass, der Inspiration für unsere „Väter des Tauchsports“ war, wurde gezeigt. Kaffee, Kuchen und Erfrischungsgetränke wurden angeboten. Einige Besucher interessierten sich für unser Vereinsleben und die Tauchausbildung – auch diese Bedürfnisse konnten befriedigt werden, durch Gespräche mit Tauchlehrer und Rundgang im Vereinshaus der Sportgruppe Wendenschloß mit den Technikräumen der Taucher.


Einstufiger Zweischlauchregler aus dem Jahre 1962 (Eigenbau Eckart Richter)


Als neue Ausstellungsstücke konnte das Sporttauchermuseum eine Vielzahl von Eigenbaugeräten des Meeres- und Polarforschers Dr. Martin Rauschert präsentieren, z.B. Kameragehäuse aus den 1950iger Jahren. Dr. Rauschert leitete die „Arbeitsgemeinschaft Unterwasserforschung“ bei der Deutschen Akademie der Wissenschaften der DDR. In den Jahren 1980-82 und 1984-86 überwinterte er auf der Antarktisstation Bellingshausen. In der sowjetischen Antarktisstation war der Biologe auch für Taucherarbeiten und Bilddokumentationen zuständig. Es folgten Forschungsreisen nach Spitzbergen, zum Franz-Joseph-Land und Novaja Zemlja, ins Magellangebiet, zum berüchtigten Kap Hoorn, nach Deception Island und zur Antarktischen Halbinsel, ein 6-monatiger Aufenthalt auf der argentinischen Antarktisstation Jubany sowie mehrere Expeditionen in die Weddelsee. Dr. Rauschert veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Abhandlungen, z.B. „Mein erstes Wort war Pinguin“ und „Tauchen im Eismeer – Überwinterung in einer russischen Antarktisstation“. Dr. Rauschert steht dem Tauchsportklub noch heute sehr nahe, u. a. über die Treffen der „Alten Karpfen“.



Zu den besonderen Ausstellungsstücken gehören auch historische Tauchutensilien, die ein gewisser Franz Cech aus Wien in den Jahren 1945 – 1952 für die Expeditionen des österreichischen Meeresforschers Prof. Dr. Rupert Riedl entworfen und hergestellt hatte. Prof. Riedl war Leiter der ersten österreichischen Nachkriegsexpedition „Unterwasser-Expedition Austria“. Bekannt sind seine Unterwasserfilme „Das Leben im Riff“ (1951) und „Lichter unter Wasser“ (1952).


Bereits 1964 hatte Franz Cech dieses Gehäuse in einer selbstgefertigten Form aus Polyester-Kunstharz gegossen, poliert, mit allen für die Bedienung der Filmkamera benötigten Durchbrüchen und Adaptern ausgestattet. Dazu mit zwei Frontscheiben für Objektiv und Belichtungsmessung versehen, sowie zwei Betrachtungslupen über ein Prisma gekoppelt, sodass man die sich vor der Kamera bewegenden Objekte sowohl aus der horizontalen als auch aus der vertikalen Haltung sehen konnte. Ein Meisterstück. Es war Anton Cech gelungen, den jetzigen Besitzer zu überzeugen, dieses Gerät vergangener Jahre dem Sporttauchermuseum zur Verfügung zu stellen.


Das Tauchermuseum ist gerüstet für den nächsten Museumstag und freut sich auf interessierte Besucher.



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