Die wohl berühmtesten Unterwassergesellen Helgolands sind neben Hummer und Taschenkrebs aber die Robben. Etwa 70 bis 80 Kegelrobben und 200 bis 300 Seehunde leben hier. Bis auf wenige Meter konnten wir uns den Tieren nähern. Darunter waren auch Mütter mit ihren Jungen. „Wenn ihr im Wasser seid, taucht nicht zu nah ran“, wurden wir ermahnt. „Die Männchen können ziemlich aufdringlich werden.“ Die Keggelrobbe ist mit bis zu 300 kg immerhin das größte Raubtier Deutschlands. Kaum zu glauben, wenn man sah, wie friedlich sie am Strand in der Sonne dösten und gelegentlich mal einen Blick zu uns riskierten.
Wir zogen unsere Neoprenanzüge an und gingen ins Wasser. Obwohl Mitte Juli war das Wasser eiskalt und die Sicht ziemlich schlecht. Etwa 100 m vom Ufer entfernt schnorchelten wir über eine große Kelpwiese. Ab und zu schwamm eine Kompassqualle vorbei. Sie ist das Wappentier der Biologischen Anstalt Helgoland. Dann plötzlich umkreisten uns die schwarze Silhouetten der Robben, wobei sie den Radius von mal zu mal verringerten. Zunächst näherte sich ein ausgewachsener Bulle, dann auch die kleineren Weibchen. Ein paar Mal schwammen neugierige Robben direkt vor die Taucherbrille, doch ehe ich ein vernünftiges Bild aufnehmen konnte, waren sie schon wieder verschwunden. Irgendwann hatten sich die Tiere jedoch an unsere Anwesenheit gewöhnt und verloren ihre anfängliche Scheu. Die Robben kamen bis auf Armlänge heran, bissen und zogen an den Taucherflossen und begannen sogar unsere Bewegungen nachzuahmen. Wenn man sich duckte, drehte oder wendete – sie machten alles nach. Es fiel schwer, das Spiel zu beenden und sich von den niedlichen Säugern zu verabschieden.
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