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AutorenbildRoger Blum

Flusstauchen in der Spree

Aktualisiert: 13. Jan.

Während einer Redaktionssitzung kam uns die Idee einen Strömungstauchgang im alten Spreearm westlich von Fürstenwalde zu unternehmen. Die Spree ist dort größtenteils naturbelassen und ein Paradies für Wasserwanderer. Unsere Tauchgangsplanung sah vor, uns von Hangelsberg ca. 4,3 km flussabwärts nach Mönchswinkel treiben zu lassen, wo wir unsere Fahrzeuge abstellen wollten. Bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 25 bis 30 m/min hätte die Strecke ohne Flossenschlag in etwa 2,5 Stunden absolviert sein müssen. Soweit die Theorie.



Schon in den ersten Minuten nach dem Einstieg war klar, dass es ein interessanter und abwechslungsreicher Tauchgang werden wird. Wir trieben vorbei an ins Wasser gefallenen Bäumen und in der Strömung wehten mannshohe Wasserpflanzen. Wo dichter Bewuchs die Fließgeschwindigkeit verringerte, sahen wir allerlei Fische – Plötzen, Ukeleie, Flussbarsche und junge Hechte.



Über weite Strecken war die Spree so verkrautet, dass es hieß Bauch einziehen und in Schnorcheltiefe treiben lassen; an anderen Stellen waren 3 bis max. 4,5 Meter Tauchtiefe zu erreichen. Die Sicht war überraschend gut. Auf dem Grund des Flussbetts filterten Flussmuscheln und Süßwasserschwämme die vorbeisausenden Schwebeteilchen aus dem Wasser. Durch die Grundreflexionen und Partikel herrschten schöne Lichtstimmungen.



Als nach 2 Stunden unsere Luftvorräte langsam zur Neige gingen, war die geplante Ausstiegsstelle in Mönchswinkel noch nicht in Sicht. Eine Viertelstunde später hieß es Auftauchen. Wo waren wir? Wir waren wir immer noch in Hangelsberg! Abweichend vom ursprünglichen Plan hatten wir eine Einstiegstelle am Ortseingang von Hangelsberg gewählt, wodurch sich unserer Einschätzung nach die Schwimmstrecke nur um einige Hundert Meter verlängerte. Aber weit gefehlt. Aufgrund des sich schlängelnden Flusslaufs hatten wir die tatsächliche Strecke völlig unterschätzt. Also mussten wir die weitere Reise zu Fuß antreten. Während sich Henner, Siggi und Katrin zurück zur Einstiegsstelle aufmachten, traten Andreas und Torsten sowie Jan und ich in unseren Taucheranzügen den Marsch Richtung Mönchswinkel an. Christiane bewachte derzeit die zurückgelassenen Tauchausrüstungen. Zu Fuß wären wir ewig unterwegs gewesen, aber ein Autofahrer hatte Erbarmen und brachte uns auf der Ladefläche seines Pick-ups nach Mönchswinkel.

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