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Diani Beach - Die Perle von Kenia

Ungefähr vierzig Kilometer südlich von Mombasa liegt ein zehn Kilometer Puderzuckerstrand, der teils von herrlichen Kokosnusspalmen gesäumt ist: Diani Beach. Er gilt als einer der schönsten Strände des Landes und erhielt 2014 den World Travel Award als beste Stranddestination Afrikas.


Kilometer Sandstrand, hohe Palmen und kristallklares Wasser am Diani Beach



Leider kann ein Spaziergang an diesem Traumstrand nicht immer ganz entspannend sein. Aufdringliche Beachboys, Sonnenbrillenverkäufer und sonstige Nippes-Händler sind hier allgegenwärtig und stürzen sich auf jeden, der das Hotel verlässt. Das kann schon recht anstrengend sein. Ich habe erlebt, wie mehrere Verkäufer einem Kind im Meer hinterherschwammen und versuchten, eine Safari zu verkaufen. Die meisten Hotelanlagen verfügen über ausreichend Sicherheitspersonal, das die Strandhändler vom Betreten der Hotelanlagen abhält.


Parallel ist dem gesamten Küstenabschnitt von Diani Beach ein Korallenriff vorgelagert. An diesem brechen sich die teilweise meterhohen Wellen des Indischen Ozeans. Eine ruhige Küste ohne hohe Wellen ist die Folge mit besten Bedingungen für Wassersportler aller Art. Stets sollte man jedoch einen Blick auf die Gezeiten werfen, die sich in einem 6-stündigen Rhythmus abwechseln. Vor Diani Beach kann der Unterschied der Höhe des Wasserspiegels zwischen Ebbe und Flut bis zu vier Meter betragen (bei Voll- und Neumond). So kann es sein, dass der Strand durch den starken Einfluss der Gezeiten manchmal fast vollständig verschwindet und das Meer direkt vor der Nase liegt oder aber an anderen Zeiten das Meer einen kleinen Strandmarsch entfernt ist. Bis zu siebzig Meter kann der feinsandige Strand je nach Gezeitenstand breiter oder schmaler werden. Also nicht wundern, wenn er nicht zu jeder Tageszeit mit den Bildern aus den Urlaubsprospekten zu vergleichen ist.



Nicht immer kann es umgangen werden, die Riffe zu betreten, da bei Ebbe die Boote vor dem Riff anlegen


Bei Ebbe kann das vorgelagerte Riff (theoretisch) zu Fuß und bei Flut schnorchelnd durch die Taucherbrille bestaunt werden. Doch aufgepasst, bei Spaziergängen über das Riff kann man sich an scharfen Kanten des Riffs Schnittverletzungen an Füßen und Waden zufügen oder aber in einen der hier zahlreich versteckten Diadem-Seeigel treten. Nicht nur, dass der Diademigel giftig ist und die Injektion seines Gifts Noradrenalin schmerzhafte Entzündungen hervorrufen kann, es besteht auch die Gefahr, dass der hohle Stachel in der Haut steckenbleibt und abbricht. Eine Infektion der Stichwunde ist nicht selten die Folge. Aber nicht nur eigene Verletzungen können Spaziergänge auf dem Riff zur Folge haben, auch das Riff und seine Bewohner leiden darunter. Die Spaziergänger verletzen Korallen, brechen diese ab und zerstören damit den Lebensraum der Fische und anderer Lebewesen. Auf lange Sicht betrachtet können „Spaziergänger auf dem Riff“ die prächtige Unterwasserwelt mit ihren schillernden Farben und unendlich wirkenden Lebewesen abtöten. Daher rate ich diesen ab.


Besser ist es, dass Riff bei einem Tauchgang zu erkunden. In den meisten Hotels befinden sich Tauchbasen. Für meine Tauchgänge wählte ich Baracuda Scuba Safaris, die auf eine ruhige, freundliche und bodenständige Art in familiärer Atmosphäre geleitet wird.


Die Tauchausfahrten sind in aller Regel für Tauchgänge an zwei verschiedenen Plätzen ausgelegt und beginnen meist recht früh. Die Ausfahrten sind eher kurz, deshalb sind die Boote in der Regel recht klein. Eine Bank auf Backboard, eine Bank auf Steuerbord, die Taucher dicht an dicht. Die für 10 bis 12 Taucher ausgelegten Boote besitzen ein Sonnendach, leider fehlt eine Toilette. Die Toilette ist das Meer. Dies kann natürlich je nach Anbieter variieren, jedoch hatte ich während meiner Kenia-Aufenthalte noch keinen Anbieter erlebt, der ein Boot mit Bordtoilette für Ausfahrten nutzte.


Um zu den Tauchplätzen zu gelangen, wird das Boot durch das vorgelagerte Riff gesteuert. Je nach Wetterlage kann man hierbei leicht seekrank werden. Manche Tauchbasen verteilen Tabletten gegen Seekrankheit beim Briefing. Es ist natürlich besser, die Pillen schon eine halbe Stunde vor Abfahrt zu nehmen, damit sie auch wirken können und nicht den Weg in die See finden.


Am Diani Beach gibt es 18 verschiedene Tauchplätze. Diese heißen unter anderem Baobab, Maisha Marefu, Kinondo, Tiwi, Maweni und Shark Alley und sind je nach Gezeitenlage in 10 bis 30 Minuten per Boot zu erreichbar. Wracktauchgänge sind am 1945 auf das Riff gelaufene Minensuchschiff HMS Hildasay (WAA Wrack) und an dem 2002 künstlich versenkten 48 m langen Fisch-Trawler Alpha Funguo möglich. Die Tauchplätze sind meist relativ flach, die durchschnittlichen Tiefen liegen bei 12 bis 25 Metern.


Leider hat die hier weit verbreitete Speerfischerei ihre Spuren hinterlassen.



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