top of page

Das Wrack des Torpedoschnellboots „S-103“

Aktualisiert: 20. Jan.

Während unseres Besuchs bei den Assens-Dykkern 1999 betauchten wir ein Wrack in der Nähe von Svendborg, wobei es angeblich um das deutsche Torpedoschnellboot S 103 gehandelt haben soll (siehe „Reisenotizen vom Kleinen Belt“ in Adlershofer Flossenblätter Nr. 35). Das Wrack befand sich einige Bootsminuten von Troense entfernt in einer Tiefe von 10,2 m. Anderen Berichten zufolge liegt die S 103 aber vor dem Fischerhafen Mommark auf der vorgelagerten Insel Als in 35 m Tiefe. Ob es sich bei „unserem“ Wrack also um das deutsche Torpedoschnellboot S 103 gehandelt hat, ist streitig.


Tatsache ist, dass das Torpedoboot S 103 am 4. Mai 1945 mit 20 Besatzungsmitgliedern und 12 Radartechnikern von Svendborg aus in See stach, um die Techniker nach Flensburg zu bringen und danach Flüchtlinge aus dem Ostseeraum über das Wasser vor der herannahenden Roten Armee zu retten. Doch kaum als das Schiff den Hafen verlassen hatte, stoppte ein Maschinenschaden die Fahrt. Gerade als er behoben worden war und das Schiff wieder Fahrt aufgenommen hatte, attakierten 6 alliierte Mosquito-Jagdbomber das Boot. Sie beschossen es mit Raketen und Maschinenkanonen, wobei schon beim ersten Angriff die Flakgeschütze durch mehrere Treffer außer Gefecht gesetzt wurden. S 103 sank am 4. Mai 1945 um 16 Uhr. 20 Menschen starben bei dem Angriff. Die restlichen 12 Überlebenden trieben in Schwimmwesten und Rettungsringen in der eisigen Ostsee, da die Mosquito-Bomber zuvor alle Rettungsfloße zerschossen hatten. Die Seeleute wurden von dänischen Fischern gerettet, die den Angriff von Land aus verfolgt hatten und sofort ausgelaufen sind, um die Überlebenden aufzufischen.


Auch wenn es sich bei „unserem“ Wrack nicht um das des Torpedoschnellboots S 103 gehandelt haben sollte (sondern um ein ähnlich aussehendes Schiff), so war es doch ein lohnenswerter Tauchgang. Vielleicht können und die Assens-Dyker ja bei der Identifizierung des Wracks helfen?


Erstveröffentlichung in „Adlershofer Flossenblätter“ Ausgabe 40/2000.

4 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page