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AutorenbildRoger Blum

Auf zu den Similan-Inseln

Aktualisiert: 15. Nov.

Tauchen in der Andamanensee


Die Similan-Inseln gelten als eines der schönsten Tauchreviere weltweit. Die kleine Inselgruppe in der Andamanensee besteht aus neun unbewohnten Inseln und ist von Khao Lak und Phuket aus mit dem Schnellboot oder einem Tauchsafariboot zu erreichen. Im Oktober 2024 wollte ich dieses Unterwasserparadies kennenlernen.


Similan Island

 

Den ersten Tauchtag unternahm ich an der Insel Koh Bon. Die kleine Felsinsel gehört genaugenommen nicht zu den Similan-Inseln, ist aber Teil des Similan Islands Marine National Park. Das im Jahr 1982 gegründete Meeresschutzgebiet bestand ursprünglich aus den neun Similan-Inseln und wurde 1998 um die beiden Inseln Koh Tachai und die nördlich liegende Bon-Insel erweitert.


Koh Bon Island


Wir ankerten in einer kleinen Bucht im Südwesten der Insel. Obwohl die Regenzeit noch nicht vorüber war, überraschte mich die tolle Sicht unter Wasser. Hier traf ich die ganze Bandbreite der tropischen Fische der Andamanensee: Schmetterlingsfische, Süßlippen, Drückerfische, Korallenbarsche, Anemonenfische und Muränen.


Seeschlange


Spannend fand ich die Begegnung mit einer gebänderten Seeschlange. Es handelte sich um eine Gelblippen-Seeschlange, die in der Andamanensee recht häufig anzutreffen ist. Die knapp über einen Meter lange Schlange gehört zur Familie der Giftnattern. Diese Art gilt zwar nicht als aggressiv, doch schien sich die Schlange für mich zu interessieren. Obwohl sie mit ihrem Kopf direkt auf mein Fotoobjektiv zusteuerte, habe ich leider kein ordentliches Foto hinbekommen, da ich zu sehr damit beschäftigt war, den Rückwärtsgang einzuschalten. Die Schlange besitzt zwar nur vergleichsweise kleine Giftzähne, doch kann sie bei einem Biss ein hochwirksames Gift abgeben. Angeblich sollen Unfälle aufgrund der geringen Aggressivität der Tiere äußerst selten sein, doch ich wollte nicht ausprobieren, ob die Wirkdauer des Giftes länger ist als die Fahrt mit dem Speedboot zum nächsten Krankenhaus. Koh Bon liegt immerhin fast 60 km von der Küste entfernt.

 

Dschungeltaucher

 

Der Tropensturm Trami machte weitere Tauchausfahrten zunächst unmöglich. Starker Wellengang und Regengüsse verbannten mich auf´s Festland. Nach einer Regenwald-Wanderung habe ich meine Kleidung und Schuhe aufgrund der Niederschlagsmengen und hohen Luftfeuchtigkeit bis zum Ende der Reise nicht mehr trocken bekommen. Ich nutze die Zeit für eine Erkundung der thailändischen Süßwasserfauna.


Stachelaal


Ich schnorchelte in einem Flusslauf und war überrascht, wie viele Fische ich hier antreffen konnte: Stachelaale mit ihrem markanten rüsselartigen Nasenfortsatz schlängelten entlang des Grundes, eine große Gelbflossengrundel lag im Strömungsschatten eines Steines und Schwärme von Schwarzbandbarben, die ich als Aquarienfische aus unseren heimischen Zoohandlungen kannte, schwammen gegen die Strömung an. Ich fühlte mich wie ein Dschungeltaucher. Über mir befand sich das Blätterdach des Regenwaldes, in dem Schlangen dösten und Affen kletterten.

 

Auf zu den Similan-Inseln

 

Erst am vorletzten Tag der Reise hatte sich das Wetter soweit beruhigt, dass eine Ausfahrt zu den Similans geplant war. Nachdem das Schnellboot den Schutz des Hafens verlassen hatte, war die See allerdings so ruppig, dass einige Passagiere in Panik gerieten und sich der Kapitän entschied, umzukehren und ihnen ermöglichte, dass Schiff zu verlassen. Mit einer Handvoll weniger Passagieren an Bord stachen wir erneut in See. Ich gebe zu, dass ich auf dieser Fahrt freiwillig meine Rettungsweste anzog und mich auch bei dem Gedanken ertappte, ob es eine gute Idee war, die Möglichkeit zum Verlassen des Schiffes nicht genutzt zu haben. Nie zuvor habe ich so viele Menschen bei einer kollektiven Magenentleerung angetroffen. Erst als wir uns den Similan-Inseln näherten beruhigte sich die See. Der Regen hörte auf und die Wolkendecke brach auf. Es war herrlich. Die strapaziöse Anreise war vergessen. Das Wasser war glasklar - ich schätze die Sichtweite unter Wasser auf mehr als 50 m. Die Inseln sind tatsächlich ein wahres Unterwasserparadies. Selten habe ich ein so intaktes Korallenriff gesehen wie hier. Ich unternahm an der Similan-Inseln Koh Payu (Insel Nr. 7) Koh Ba-ngu (Insel Nr. 9) zwei meiner schönsten Tauchgänge, die ich bisher erleben durfte. Mit einem Lächeln und schönen Erinnerungen flog ich zurück nach Deutschland.


Muränen-Paar


Weichkoralle an den Similans

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1 commentaire


Jumbo
15 nov.

Sehr interessant und informativ. Man bekommt gleich Lust hinzufliegen.

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