Nach einem verregneten Sommer wollten wir im September nochmals Sonne tanken. Aber wohin? Zum Glück haben wir ein nettes Reisebüro gefunden, die sogar den Tauchreiseführer durchforsteten und als Mallorca nicht klappte, uns Zakynthos empfahlen. Da waren wir noch nie und so nahmen wir das Angebot an.
Also flogen wir am 23.09. der Sonne entgegen, was aber etwas länger dauerte, da am Vortag in Griechenland gestreikt wurde und auch an diesem Tag nur Dienst nach Vorschrift gemacht wurde.
„Wo sind wir nur hingeraten…“ waren unsere Gedanken als der Bus sich vom Flughafen entfernte. Hotel an Hotel und direkt neben der Hauptstraße lagen die Urlauber am Pool und sonnten sich. Aber je länger wir unterwegs waren, umso besser wurde der Ausblick. Erst ging es durch Olivenhaine, es wurde links und rechts grüner und kaum noch Hotels. Wir landeten in einer Bucht, am Ende eines kleinen Fischerdorfes und die Straße endete an unserem Hotel. Unser Zimmer lag in einer Art Wohnturm, hatte zwei Räume, Meerblick und eine große Terrasse, ebenfalls mit Meerblick.
Gleich am nächsten Morgen ging es zur nahe gelegenen Tauchbasis,ca. 10 Gehminuten vom Hotel weg. Dort wurden wir sehr nett empfangen und Jan konnte schon nachmittags tauchen und auf meine zögerliche Bitte um einen Schnuppertauchgang wurde positiv eingegangen. Also verschwand Jan nachmittags unter Wasser und ich habe erstmal die Sonne genossen. Jans erster Kommentar danach: „Nicht schlecht, aber eben Mittelmeer!“ Auch hatte er Spaßiges von seinem Buddy zu berichten, einem älterem Herrn. Der röddelte sich ganz fix an und verschwand ganz schnell im Wasser. Ohne Partnerscheck, Vorstellung u. dergleichen. Als Jan ihn später darauf ansprach war sein Kommentar „Wozu soll das gut sein, man sieht doch wie der Andere taucht und Zweitens hast Du Dich vorm reinspringen erst umgesehen, das machen die Wenigsten und ich tauche schon seit den Siebzigern.“ Später haben wir auch noch öfter schmunzeln müssen, so seine Kommentare „Warum soll ich mich hier noch waschen, ich tauch doch jeden Tag“ oder „Ausrüstung muss man nicht ausspülen, das Wasser ist doch sauber“ wurde mir ins Ohr geflüstert.
Am nächsten Tag war es dann für mich soweit. Nach einem ausgiebigen Gespräch mit Hans, meinem späterem Tauchlehrer, ging es zum Strand an der Basis. Zunächst übten wir erstmal Maske ausblasen und Regler aus dem Mund, loslassen und Regler zurück und ruhig weiteratmen. Danach ging es 30 Minuten schön schnuppern. Da es mir viel Spaß gemacht hatte, die Angst weg war, ich mich wohl nicht ganz dumm angestellt hatte und gutem zureden von Lotte, der Basisleiterin, durfte ich am nächstem Tag mit aufs Tauchboot. Mein „lieber“ Mann versicherte mir noch: „Es schaukelt überhaupt nicht“ Ha, Ha…über Nacht hatte der Wind aufgefrischt und es schaukelte recht nett. Trotzdem war der Tauchgang Spitze. Nach dem Sprung ins Wasser (die härteste Sache für mich, ich hasse es), landete ich in einem Schwarm kleiner Fische, die Sonne schien von oben und das Meer war türkis… wie man sich es eben als Anfänger das tauchen vorstellt…, vergaß ich erstmal alles um mich herum und genoss es, bis Hans mich in die Wirklichkeit zurück holte.
So konnten Jan und ich erstmals Tauchurlaub gemeinsam genießen. Die Sonne lachte die ganze Woche über, Lufttemperaturen um 30 Grad, das Wasser hatte ca. 27 Grad.
Die unter deutscher Leitung stehende Tauchbasis Nerosport bietet Boots-und Landtauchgänge u.v.m. an. Gesehen haben wir: Tintenfische, Muränen, Zackenbarsche, Drachenköpfe, Borstenwürmer, viele kleine Fische und ein Motorrad. Auch gibt es viele Grotten, Höhlen und Steilwände. Die Sicht betrug 20 und mehr Meter... Nerosport ist sehr zu empfehlen. Es gibt sie seit vielen Jahren unter Leitung von Peter Mohr und hat einen großen Kreis an Stammgästen. Man kann vor- und hinterher gemütlich und bequem zusammen sitzen und vorm tauchen schon lecker Essen für danach bestellen. Peter kocht selbst. Ausreichend „ Dekobier“ war natürlich auch vorhanden. Einmal die Woche gibt’s einen Taucherabend, wo alle Basisgäste, -personal und Freunde zusammensitzen und Peter den einen oder anderen Ouzo ausgab, der Einige am nächstem Morgen nicht gut aussehen ließ.
Zu größeren Inselerkundungen hat diesmal leider die Zeit nicht gereicht. Aber, wir wollen ja wieder hin. Einige kleine Wanderungen und Autotouren haben wir trotzdem gemacht. Die Insel hat viel Grün, auch zu dieser Jahreszeit noch, und viele ruhige Ecken zu bieten. Natürlich auch nette Tavernen, wo es vorzüglich schmeckte.
Am bekanntesten ist die Insel als Brutgebiet von Meeresschildkröten (Caretta, careta). Leider war die Lege- und Brutzeit im September vorbei. Wir sahen nur eine kleine Sumpfschildkröte, im Bach vor der Basis.
Text/Foto: Katrin und Jan Kaden
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