In den Küstengewässern rund um Vancouver Island können 23 verschiedene Walarten beobachtet werden. Manche ziehen auf ihren alljährlichen Wanderungen vorbei, wie die Grau- und Buckelwale; andere leben in der Region. Insbesondere Schwertwale sind hier häufig anzutreffen. Die Wahrscheinlichkeit ihnen zu begegnen ist so hoch, dass Walsichtungen garantiert werden. Wir beobachteten eine große Gruppe Orcas an der kanadisch-amerikanischen Grenze in der Strait of Georgia. Schon aus der Ferne waren die schwarzweißen Giganten an ihren unverkennbaren – bis zu 2 m hohen – Rückenfinnen zu erkennen. Es ist ein unvergesslicher Anblick, wenn die schwertförmigen Rückenflossen die Wasseroberfläche durchschneiden oder wenn plötzlich ein Wal aus dem Wasser springt und mit lautem Getöse auf die Wasseroberfläche klatscht. Neben Schwertwalen sah ich noch zwei Schweinswale und mehrere Robben, die neugierig ihre Köpfe aus dem Wasser reckten.
Eine weitere Walsichtung hatte ich vor Torfino. Der kleine Fischerort ist durch das Buch „Der Schwarm“ weltbekannt geworden. Hier charterte ich gemeinsam mit meinen Freunden ein kleines Wasserflugzeug, um zwischen den vielen Inseln an der stark zerklüfteten Küste Grauwale zu suchen. Jedes Jahr im Frühling wandern rund 20.000 der bis zu 14 Meter langen Meeressäuger von Mexiko nordwärts nach Alaska. Im Herbst geht es dann zurück in wärmere Gefilde. Etwa 50 Grauwale machen aber nicht die ganze Reise mit, sondern bleiben den Sommer über in der Nähe von Torfino. Einen von ihnen haben wir sehen können. Mehrmals kreisten wir mit dem Wasserflugzeug über den Wal, bis er schließlich in die Tiefen des Meeres abtauchte.
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