Die besten Tauchspots rund um die Inseln im Indischen Ozean
Mit dem kristallklaren Wasser und schneeweißen Puderzuckerstränden zählen die Malediven zu einem der schönsten Orte der Welt. Die Koralleninseln liegen südwestlich von Indien und Sri Lanka mitten im Indischen Ozean und gelten als Symbol für die Sehnsucht nach exotischer Romantik und tropischer Traumkulisse. Alle Inseln liegen nicht mehr als zwei Meter über dem Meeresspiegel und sind von Riffen umgeben, die flache Lagunen einschließen.
Was ist ein Atoll?
Hunderte dieser Inseln bilden jeweils zusammen mit anderen Korallenbänken ein Atoll, das eine große Lagune umschließt. Diese Atolle besitzen immer eine mehr oder weniger runde bis ringförmige Struktur was man aus großer Höhe am besten sehen kann.
Es wird angenommen, dass die Atolle ursprünglich aus Vulkaninseln entstanden sind, die langsam im Meer versunken sind und auf deren runden Vulkankegel sich Riffkorallen angesiedelt haben. Das Wachstum der Korallen konnte quasi mit dem Untergang der Inseln schritthalten. Ein gewaltiges Korallenriff begann zu entstehen. Nach dem endgültigen Absinken der Insel blieb als einziges der Atollring übrig, der noch heute zu sehen ist.
Die ringförmigen Atolle der Malediven sind die größten der Erde. Insgesamt besteht der Inselstaat aus 26 Atollen, von denen die bekanntesten das Ari Atoll (Nord- und Süd), das Baa-Atoll und das Male Atoll (Nord- und Süd) sind. Das bekannteste und sowohl wirtschaftlich bedeutsamste Atoll ist das Nord-Male-Atoll, auf dem sich die Hauptstadt Male befindet. Hier liegt auch der internationale Flughafen, auf dem die große Mehrheit der Feriengäste das Inselparadies erreicht.
Von Male aus geht es dann per Wasserflugzeug oder Dhoni zur endgültigen Urlaubsinsel.
Insgesamt bestehen die Malediven aus 1196 Koralleninseln, von denen etwa 220 von Einheimischen bewohnt und etwa 100 als reine Resort-Inseln touristisch erschlossen sind. Die meisten sind sehr klein, sodass in der Regel jedes Hotel auf einer eigenen Insel gebaut ist. Ruhe und Abgeschiedenheit sind also garantiert. Viele Resorts sind sogenannte „Barfuß-Inseln“ mit Gehwegen aus Sand, auch die Bars und Restaurants haben den für die Malediven typischen Sandboden.
Die meisten Inseln haben eine üppige, tropische Vegetation und sind bequem in 15 bis 30 Minuten umrundet
Ein Zusammentreffen von Einheimischen und Urlaubern findet kaum statt. Das liegt nicht an der Ignoranz der Touristen, sondern daran, dass die Regierung der Malediven seit der Öffnung des Landes vor über vierzig Jahren die strikte Trennung von Urlaubern und Einheimischen durchsetzt. Der Zusammenprall westlicher Konsumgewohnheiten mit der einfachen Lebensweise der Bevölkerung wird auf ein Mindestmaß beschränkt. Es wird verhindert, dass die muslimische Bevölkerung auf die liberal gesinnten, Alkohol trinkenden und Bikini tragenden Touristen trifft. Bis heute dürfen Hotels bloß auf unbewohnten Inseln errichtet werden und Urlaubern ist der Besuch nur weniger Einheimischen-Inseln gestattet.
Um einen Einblick in das Leben der Malediver zu erhalten, besuchte ich Feeali im Faafu Atoll
Der Tourismus hat seit den 1970er Jahren stark zugenommen. Heute ist er der wichtigste Industriezweig des Inselstaats. Vor allem Taucher und Schnorchler aus aller Welt werden von der einzigartigen Unterwasserwelt der Malediven angezogen, die kaum mit einer anderen vergleichbar und an Farbenpracht und Fischreichtum schwer zu überbieten ist.
Die Malediven gehören zu den besten Tauchgebieten der Welt
Fast alle Inseln besitzen ein Hausriff, das über Einstiege direkt vom Strand aus bequem und unkompliziert betaucht werden kann. Auch Schnorchler können an den Hausriffen Schildkröten, Stachelrochen, Haie, Muränen, Napoleons, Oktopusse, Kugelfische und jede Menge farbenprächtiger Kleinfische entdecken.
Die meisten Inseln verfügen über professionelle Tauchschulen, in denen man sich Tauch- und Schnorchelausrüstung ausleihen kann und die eine breite Auswahl an Tauchplätzen anfahren.
Von Fushis, Huraas, Farus, Giris, Thilas und Kandus
Bei den Insel- und Tauchplatzbezeichnungen tauchen immer wieder gleiche Begriffe oder Wortendungen auf. Kennt man diese, kann man schon vor der Ausfahrt zum Platz erahnen, was einen erwartet. So spricht man bei einer sandigen Insel mit Vegetation von einem Fushi, eine Korallenbank ohne Vegetation ist ein Huraa.
Unter Wasser gibt es Farus, Giris, Thila und Kandus. Als Thila werden kleine Unterwasserberge, Riffreste und Erhebungen im Inneren eines Atolls bezeichnet, die nicht bis an die Wasseroberfläche reichen. Das Riffdach liegt meist auf einer Tiefe von 5 bis 15 Metern und ist starken Strömungen ausgesetzt. Dabei herrscht der größte Fischreichtum immer dort, wo gerade die Strömung auf das Riff trifft. Ein Strömungshaken kann empfehlenswert sein. Die Thilas sind oftmals mit herrlichen Weichkorallen und Gorgonien bewachsen und meistens so klein, dass sie während eines Tauchgangs komplett umrundet werden können.
Ein Giri ist im Grunde genommen dem Thila sehr ähnlich. Der entscheidende Unterschied besteht aber darin, dass ein Giri meist flacher als ein Thila ist und das Riffdach bis dicht hinauf an die Wasseroberfläche reicht. Bei Ebbe kann sogar ein Stückchen aus dem Wasser hinausragen. Im Normalfall herrscht an einem Giri nur wenig Strömung und eignet sich daher.
Die dritte Riffart innerhalb eines Atolls nennt sich Faru. Ein Faru ist ein kleines Korallenriff inmitten einer Lagune. In der Regel hat es die Form wie ein Hufeisen. Es ist zwar auch ein Unterwasserberg der bis an die Wasserfläche hinaufreicht, allerdings wurde dieser im inneren ausgewaschen. Farus sind oft sehr flach und eignen sich hervorragend zum Schnorcheln. Für Taucher sind sie normalerweise nur an strömungsreichen Stellen interessant.
Neben den Tauchplätzen im Inneren eines Atolls werden auf Tauchausfahrten natürlich auch die Außenriffe der Atolle angefahren. Die meist tief abfallenden Steilwände sind der Strömung schutzlos ausgesetzt. An ihnen können in der Regel nur kräftige Korallenarten überleben. Somit gibt es an den Außenriffen deutlich weniger Korallenfische. Dafür sind aber die Chancen auf pelagische Großfische wie Haie, Mantas, Adlerrochen und Walhaie zu treffen hier am größten.
Für Taucher besonders interessant sind Stellen, an denen ein Außenriff von Kanälen unterbrochen wird und ein Wasseraustausch mit dem Inneren des Atolls erfolgt. Solche Kanäle, die das Innere des Atolls mit dem Außenriff verbinden, nennt man Kandu. An den Kanaleingängen sind die Strömungen meist besonders stark und durch das nährstoffreiche Wasser trifft man bei einlaufender Strömung hier die „großen Jäger“. Grauhaie und Adlerrochen versammeln sich neben Barrakudas, großen Schwärmen von Makrelen und jagenden Thunfischen zu einem einmaligen Schauspiel.
Welcher ist der beste Tauchplatz der Malediven?
Auf den Malediven gibt es mehrere hundert Tauchplätze. Die Aussage nach dem besten Tauchplatz hängt davon ab, was man sehen will. So sollen Lhaviyani, Nord-und Süd-Male, Vaavu, Meemu, Laamu und Gaafu die besten Atolle für das Tauchen mit Riffhaien sein. Begegnungen mit dem großen Walhai sind vor allem im Ari Atoll und in den Atollen Gaafu und Thaa im Süden wahrscheinlich. Gute Chancen auf Manta-Sichtungen gibt es in den Atollen Ari, Addu, Baa, Nord Male, Haa Alifu und Haa Daalu. Beste Voraussetzungen zur Beobachtung von Hammerhaien bietet Kuramathi im Rasdhoo Atoll nordöstlich des Ari-Atolls oder Fotteyo Kandu im Vaavu Atoll. Mondfische, Fuchshaie und Tigerhaie können ganzjährig im äußersten Süden der Malediven beobachtet werden. Im offenen Ozean zwischen den Atollen Addu und Huvadhoo liegt die Insel Foahmulah. die dortige Tauchbasis spricht von einer 100-Prozent-Garantie auf Dutzende von Tigerhaien.
Beste Reisezeit für die Malediven
Bedingt durch die Lage am Äquator laden Wassertemperaturen zwischen 25 und 30 Grad das ganze Jahr über zum Tauchen ein. Die besten Zeiten für einen Tauchurlaub auf den Malediven sind von Ende Oktober bis Anfang März. Zu dieser Zeit ist die Sicht unter Wasser mit mehr als 30 Metern besonders gut. Die zahlreichen Tauchbasen bieten Ausflüge für jedes Können, vom Einsteiger bis zum Divemaster.
Auch die Meinungen anderer Taucher sind hilfreich und interessant zugleich. Durch die Erlebnisse weiterer Reisender lassen sich viele nützliche Tipps abstauben, Eindrücke über Land, Leute und Unterkünfte gewinnen, aber auch Aktivitäten vorab bewerten. Daher freuen wir uns über Kommentare und weitere Reiseberichte zum Thema Tauchen & Schnorcheln auf den Malediven.
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