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Napoleons Kriegskasse im Mochowsee

Aktualisiert: 20. Feb.

Nicht einmal 100 km südöstlich von Berlin am Rande des Spreewalds befindet sich der Große Mochowsee. Der von teilweise sehr steilen Uferhängen geprägte See hat die Form eines langgezogenen „S“. Er ist bis zu 20 m tief; die mittlere Tiefe beträgt 9 m. Man erreicht den Großen Mochowsee am besten über die B 320 und biegt bei Lambsdorf Richtung Mochow ab. Hier befindet sich am Südufer des Sees eine gute Einstiegstelle. Jedoch muss man vorher den steilen Uferhang überwinden.



Im Norden trennt ein Damm den Großen Mochowsee vom Kleinen Mochowsee. Hier soll es während des Dreißigjährigen Krieges zu heftigen Kämpfen zwischen Schweden und kaiserlichen Truppen gekommen sein. Mochow wurde im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstört.


Auch Napoleon Truppen sollen auf dem Weg nach Russland an dem Ufer des Sees gewesen sein. Der Überlieferung nach soll ein Wagen mit der Kriegskasse der napoleonischen Armee die steilen Hänge des Ufers hinunter in den See gerutscht sein. So entstand die Geschichte vom Goldwagen im Mochowsee. Es wird auch berichtet, dass Napoleon in den Gasthof Graßmehl in Mochow verweilt hat. Ob er den Ort tatsächlich durchgequert hat, gilt allerdings nicht als sicher. Doch die Hoffnung auf einen Fund aus der Kriegskasse Napoleons macht ein Tauchgang im Großen Mochowsee spannend.


Mittlerweile gibt es jedoch Bestrebungen, den See unter Naturschutz zu stellen. Wer im Großen Mochowsee tauchen möchte, sollte sich also bei der zuständigen Behörde über etwaige Tauchverbote erkundigen.


Wissenswertes:


Geschichten über versunkene Kriegskassen kursieren beinahe im Dutzend in der Mark Brandenburg. Ob im Großen Mochowsee, im Deulowitzer See oder in den Seen von Drebkau oder Platkau … überall wird von alten Kriegskassen auf dem Grund der Seen berichtet. Die meisten Geschichten handeln von napoleonische Kriegskassen. Wer eine echte Kriegskasse anschauen will, der kann dies im Museum Fürstenwalde tun. Dort ist eine Generalskriegskasse des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) ausgestellt. Die Truhe ist 1,76 m lang, 85 cm hoch und 85 cm breit und besteht aus 5 cm dicken Eichenbrettern. Sie ist knapp 150 kg schwer. Gefunden wurde dieses einzigartige Stück jedoch nicht auf dem Grund eines Sees, sondern auf dem Dachboden einer Brauerei. Es ist dennoch zu hoffen, dass irgendwo da unten im Wasser unserer heimischen Seen vielleicht doch noch eine Kiste mit Napoleons Schätzen liegt.



Generalskriegskasse des Soldatenkönigs aus dem Museum Fürstenwalde



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