Nachruf James McCarthy
- Steven Blum
- 14. Juni
- 2 Min. Lesezeit
James McCarthy, ein bahnbrechender Ingenieur, verstarb am 11. Juni 2025 im Alter von 92 Jahren - nur drei Tage vor seinem 93sten Geburtstag.

Geboren am 14. Juni 1932 in Ogdensburg, New York, führte McCarthy ein Leben geprägt von technischem Pioniergeist, unermüdlicher Neugier und tiefer Hingabe an Fortschritt und Innovation. Nach seinem Militärdienst im Koreakrieg begann er eine außergewöhnliche Karriere im Ingenieurwesen bei der Northrop Corporation. Dort war er maßgeblich an der Entwicklung der strategischen Mittelstreckenraketen Polaris und Poseidon beteiligt. Diese konnten von U-Booten aus gestartet werden und gelten als Meilensteine der amerikanischen Abschreckungspolitik im Kalten Krieg.
Ebenso war er als Kommunikationsingenieur Teil des wegweisenden SEALAB-Projekts – einem der ersten groß angelegten Versuche, dauerhaft bewohnbare Lebensräume unter Wasser zu schaffen. Das Projekt gilt heute als Grundstein moderner Unterwasserforschung und Tiefseetechnologie.

Nach 15 Jahren bei Northrop übernahm James McCarthy eine führende Rolle beim Aufbau der Ozeansimulationsanlage der Naval Experimental Dive Unit (NEDU) in Panama City, Florida. Mehr als zwei Jahrzehnte lang wirkte er dort als leitender Ingenieur und trug wesentlich dazu bei, die Einrichtung zu einem weltweit anerkannten Zentrum für Tauchmedizin und Unterwassertechnologie auszubauen.

Auch nach seinem offiziellen Ruhestand blieb James seiner Berufung treu: 1983 gründete er Gulf Coast Hyperbarics, ein Unternehmen zur Entwicklung, Herstellung und Wartung hyperbarer medizinischer Systeme – eine Verbindung von technischer Exzellenz und medizinischem Nutzen, die bis heute fortwirkt.
James McCarthy hinterlässt nicht nur ein beeindruckendes berufliches Lebenswerk, sondern auch ein inspirierendes Vermächtnis: das eines Menschen, der mit Weitblick, Hingabe und Innovationskraft neue Wege erschloss – über wie unter der Wasseroberfläche.
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