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Lake Liadskoje in Weißrussland

Aktualisiert: 20. Jan.

Unweit der polnisch-weißrussischen Grenze im Bialowiza-Nationalpark befindet sich der See Liadskoje. Angeblich wurde der See eigens von Nikita Chruschtschow bestellt. Der Nachfolger Stalins kam gern in den Bialowiza-Wald. Das Gebiet wurde 1957 auf Initiative Chruschtschows zum Naturschutzgebiet erklärt. Der letzte Urwald Europas ist in dem weißrussischen Teil viel ursprünglicher als auf der polnischen Seite. Doch fehlte dem passionierten Jäger dort ein See zum Schießen von Wasservögeln. Chruschtschow schoss gern Bären oder ging auf Entenjagd. Die Jagd war ein wichtiges Statussymbol der Parteifunktionäre.



Anfang der 1960iger Jahre wurde hier der Solomienki-Flusses aufgestaut, so dass der künstliche See entstand. Der See befindet sich in der Nähe des Dorfes Viskuli nur wenige Kilometer von der polnischen-weißrussischen Grenze entfernt, ca. 10 km südöstlich von Bialowieza. In den 1950iger Jahren entstand hier ein Regierungspalast für die Parteigrößen der Sowjetunion und ihrer Gäste.


Der Liadskoje-See ist sehr flach. Die durchschnittliche Tiefe soll bei 1,5 bis 2 m liegen. In den Wäldern von Bialowieza wurde 1964 dann auch das politische Schicksal Chruschtschows besiegelt. Völlig überraschend setzte die Führung der KPdSU am 14. Oktober 1964 Nikita Chruschtschow ab.


Lake Liadskoje


Heute kann man hier auf Vogelbeobachtung gehen und angeln. Das Angeln hatte Chruschtschow bei seiner Bestellung wohl nicht im Blick. In einem Interview äußerte der Kremlchef einmal: „Mein Temperament verbietet mir das Angeln; man müsste mich an einem Boot anketten, wenn ich ein Angler sein sollte. Mit einer Flinte – nun, da ist man aktiv.“ Sein Temperament war legendär. In der UN-Vollversammlung fuchtelte er schon mal voller Wut mit seinem Schuh.


Ursprüngliches Waldgebiet im Bialowiza-Nationalpark bei Kamieniuki


Seit Juni 2015 kann man für 3 Tage ohne Visum den weißrussischen Teil des Bialowieza-Nationalparks besuchen. Diese Möglichkeit wollte ich umgehend nutzen, bevor die Grenze wieder geschlossen wird und so machte ich mich im Sommer 2016 auf den Weg nach Belarus. Der Grenzübertritt gestaltete sich zwar nicht gänzlich problemlos, doch durften wir nach knapp einer Stunde passieren. Auf der weißrussischen Seite darf sich nur auf den ausgewiesenen Straßen bewegen. Den Abend verbrachten wir auf einer Wisent-Pirsch durch den Bialowieza-Nationalpark. Übernachtet haben wir in dem kleinen Städtchen Kamieniuki.

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