Umrahmt von einer herrlichen Bergkulisse liegt im Nordwesten Kretas nahe der Ortschaft Georgioupolis der Kournas-See (auch Kurnás-See). Der See ist etwa 1 km lang und 880 m breit. Über die max. Tiefe des Sees gibt es unterschiedliche Aussagen. In einigen Berichten wird eine Tiefe von 22,5 m angegeben; andere sprechen von bis zu 45 m. Hier kann man eine Vielzahl von Wasservögeln, Fischen und Reptilien beobachten.
Kournas-See
Das klare Wasser lädt zum Baden und Schnorcheln ein. Im Flachwasserbereich tummeln sich Schwärme von Kleinen Ährenfischen (Atherina boyeri) und auf dem Grund verstecken sich Fluss-Schleimfische (Blennious fluviatilis). Letztere leben zwar auch im Meer, doch ist sie die einzige europäische Schleimfischart, die – wie im Kournas-See – auch stationäre Populationen im Süßwasser bildet. In dem Süßwassersee leben auch Krabben, Kleine Bachschildkröten (Mauremys caspica) und (ungiftige) Schlangen.
Ährenfisch (Atherina boyeri), Fluss-Schleimfische (Blennious fluviatilis) und Süßwasserkrabbe (Potamon potamios)
Überrascht war ich hier im Flachwasserbereich auf große Populationen von Guppys und Goldfischen zu treffen. Ich vermute, dass sie ausgesetzt wurden und sich rasch vermehrt haben.
Der Kournas-See wird häufig als einziger Süßwassersee Kretas bezeichnet, was allerdings seit der Errichtung des Potamon-Staudamms nicht mehr richtig ist. Am nordwestlichen Ausgang des Amaritals entstand im Jahre 2008/2009 der riesige Potamon-Stausee, der die Wasserversorgung von Rethymno und Umgebung sicherstellen soll. Als der See geflutet wurde versanken sowohl die alte Landstraße als auch eine Vielzahl von Bäumen unter Wasser.
Potamon-Staudamm
Der Kournas-See ist jedoch weiterhin der einzige natürliche Süßwassersee Kretas. Aufgrund seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt wurde der See im Jahre 2000 unter Naturschutz gestellt.
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