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Das Rettungsgerät für Panzerfahrer RG-UF/M

Aktualisiert: 23. Jan.

Gefürchtet, verpönt, gescholten und - bis heute von einer kleinen Gruppe von Enthusiasten gepflegt und mit Begeisterung genutzt: Die Sauerstoff-Kreislauftauchgeräte, die heute nach den vielfältigen Möglichkeiten einer Tauchausbildung durchaus zu den Sporttauchgeräten zu rechnen sind. Dazu gehören natürlich eine Top-Wartung, eine akribische Vorbereitung des Gerätes auf jeden Tauchgang, eine nicht weniger aufwändige Pflege unmittelbar nach dem Tauchgang und letztendlich eine Spezialausbildung, die vom „Kreisel“-Taucher ein gerüttelt Maß an Disziplin verlangt, wenn er bei seinem Tauchgang überleben will. Und doch! - Was kann es Schöneres geben, als völlig schwere- und geräuschlos durch eine andere Welt zu schweben, das die alltäglichen Mühsale völlig vergessen lässt. Dazu hier die kurze Beschreibung eines Kreislaufgerätes, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut: Das Rettungsgerät für Panzerfahrer RG-UF / M.


Panzerfahrer der NVA mit dem RG – UF/M bei der Übung


Heute ist der Panzerretter RG-UF/M eines der preiswertesten Sauerstoff-Kreislaufgeräte auf dem Markt. Das Gerät wird intensiv gehandelt, weil es sich nach kleineren Umbauten vorzüglich als Einsteigermodell für das Tauchen mit Sauerstoff-Kreislaufgeräten eignet und, zum “Nitrox-Kreisel“ umgebaut, Tauchtiefen bis zu vierzig Meter zulässt.


Wegen der Konzipierung als Rettungsgerät im Panzer gab es für die Entwickler gegenüber der bekannten MEDI Nixe doch einige andere Anforderungen. Das RG musste kompakt und gut tragbar sein, die Kalkfüllung sollte lange haltbar und schnell austauschbar sein, was für geschlossene Patronen sprach. Die chemische Zusammensetzung war eine andere als in Atemschutzgeräten.


Panzerretter RG-UF/M. Auch die Maske RG-44 gehörte zum Lieferprogramm


Der Atemkalk für das Tauchgerät (75 % Kalziumhydroxid, 2,5 % NaOH, 15 % H2O, 1 % KOH) kam aus dem VEB Chemiewerk Greiz-Dölau und wurde im VEB Spreewerk Lübben in Patronen aus Polycarbonat konfektioniert.


Das RG besteht aus einem auf der Brust zu tragenden Kunststoff-Behälter, der die nicht nachfüllbare 1 kg Atem-Kalkpatrone, eine 0,8 l Sauerstoff-Flasche 200 bar und den Sauerstoff-Druckminderer mit Dosierer enthält. Daran befestigt sind die relativ kleine um den Hals liegende Gegenlunge und die Faltenschläuche zum Ein- und Ausatmen mit dem Mundstück. Das Ganze wiegt im Einsatzzustand nur 7 kg. Zur Ausrüstung gehörte noch eine einfache Tauchermaske.


1979 wurde das Gerät leicht überarbeitet, als RG-UF/M (modifiziert) erhielt es u.a. ein neues Mundstück und eine Gegenlunge aus schwarzem Gummi.


Um heute damit tauchen zu können, muss das Mundstück so umgebaut werden, dass es auch während des Tauchens verschließbar ist, damit kein Wasser in das System dringen kann. Auch die im Original nicht nachfüllbare Kalkpatrone, der Absorber, muss mit einem verschließbaren und zu öffnenden Deckel versehen werden, um den Atemkalk beliebig wechseln zu können. Über das Vergrößern des Atembeutels sollte man nachdenken.


Technische Details


RG - UF/M (Modell 62015/M)Rettungsgerät für Panzerfahrer


Hersteller: VEB Medizintechnik Leipzig (MEDI) 1970 - 1989

Jahresproduktion: 600 bis 900 Stück

Flasche: Stahl, 0,8l / 200bar Sauerstoff

Absorber: 1 kg Atemkalk

Atembeutel: 3 + 0,5l

Gewicht kompl.: ca. 7 kg

Maße: 37 x 35 x 14 cm

Tauchzeit: 100 min.

Tauchtiefe: 6/10 Meter


Autor: Otmar Richter


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