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Dalmatische Adria: Tauchen an Kroatiens südlicher Küste

Aktualisiert: 20. Jan.

Kroatien ist ein Paradies für Taucher. Zu entdecken gibt es herrliche Buchten mit türkisblauem, klarem Wasser, zahlreiche Wracks an der traumhaften Adriaküste oder auf einer der 1185 vorgelagerten Inseln. Wir entdeckten die einzigartige Unterwasserwelt an der südlichen Küste Kroatiens bei Zadar, Trogir und Dubrovnik.


Zadar Die Hafenstadt Zadar liegt im Norden Dalmatiens und wird als eine Perle der kroatischen Kultur und Geschichte gepriesen. Der historische Stadtkern liegt auf einer Halbinsel und ist von einer venezianischen Mauer umgeben. Der Rest des ehemaligen Festungsgrabens (Foša) bildet an der Südseite der Altstadt einen kleinen Hafen, der auf Festlandseite von einem Zolltor und einem kleinen Kastell bewacht wird.



Hotspot für Touristen ist die neuen Wahrzeichen der Stadt: Zum einen ist das die Meeresorgel, die unverwechselbare Klangbilder, die bei gutem Wind bis zu drei Kilometer weit zu hören sind , verbreitet und zum anderen der Platz "Gruß an die Sonne", der aus dreihundert mehrschichtigen kreisförmig zusammengesetzten Glasplatten, die Sonnenenergie speichern und diese bei stimmungsvollen Sonnenuntergangslichtspielen freisetzen. Als ich Zadar besuchte, ankerte hier an der Uferpromenade das Schiff Rainbow Warrior III der Umweltschutzorganisation Greenpeace.


Rainbow Warrior II im Hafen von Zadar


Tauchen in Kroatien ist fast überall entlang der Adriaküste und auf den zahlreichen vorgelagerten Inseln möglich.




Nicht verpassen sollte man im Landesinneren den Naturpark Plitvicer Seen. In ältesten und auch flächenmäßig größten Nationalpark von Kroatien wurde in den 1960er Jahren der Winnetou-Klassiker „Der Schatz im Silbersee“ gedreht.


Naturpark Plitvicer Seen



Trogir


Schon vom Flugzeug aus sah ich beim Anflug auf den Flughafen von Split die Felsenriffe, Inseln, Landzungen und Buchten. Ich konnte es kaum erwarten endlich die Taucherausrüstung anzulegen. Ausgangspunkt meiner taucherischen Unternehmungen war Trogir, eine malerische Hafenstadt mit historischem Stadtkern (UNESCO-Weltkulturerbe), die sich etwa 25 km westlich von Split befindet.


Trogir


Eine Tauchbasis befindet sich in der Marina und ist in wenigen Minuten zu Fuß von der Altstadt aus zu erreichen. Außerhalb des Hafens drehte der Guide den 150-PS-Motor des Schlauchboots hoch und wir flogen förmlich über das Wasser. Nach 20 Minuten hatten wir den Tauchplatz „Blue Nautic“ erreicht. Es handelt sich um ein Riff, das bis wenige Meter unter die Wasseroberfläche aufsteigt. Auf dem Riff ist ein Leuchtfeuer errichtet. Wir umkreisten das Riff. In 18 bis 20 m Wassertiefe tauchen wir über ausgedehnte Poseidongraswiesen. Das Poseidon- oder Neptungras (Posidonia Oceanica) ist im Mittelmeer endemisch und kann bis 40 m Tiefe vorgefunden werden. Obwohl wir Juli hatten, war das Wasser hier unten recht frisch. Ich war froh einen halbtrockenen Anzug mit Kopfhaube anzuhaben.


Hier findet man die typische mediterrane Fischwelt mit Mönchsfischen, Brassen, Schriftbarschen, Schleimfischen und Meerjunker. Zwischen den Steinen versteckten sich Drachenköpfe. Der Tauchplatz bietet auch eine interessante Makrovielfalt. Vor allem die knallgelben „Leuchtschwämme“ im sattblauen Wasser und die purpurroten Seesterne geben perfekte Fotomotive ab.



Häufig sah ich Leoparden-Sternschnecken (Peltodoris atromaculata) an den Felsen kleben. Aufgrund ihres ovalen, milchig weißen Körpers und ihrer schwarzbrauen Flecken werden sie auch als Kuhschnecken bezeichnet. Ich sah sie am „Blue Nautic“ auf fast allen Steinen, manchmal sogar mehr als ein Dutzend auf engstem Raum.



Den nächsten Tauchgang unternahmen wir an der Insel Drvenik Veli. Die felsige Insel mit ihren kleinen Buchten und kristallklarem Wasser befindet sich im dalmatischen Archipel nordwestlich der Insel Solta. Sie gilt als Geheimtipp, denn bisher finden sich hier nur wenige Touristen ein, die dafür die Ruhe und die Strand- und Kieselstrände zu schätzen wissen.




Über all wohin man schaut, wimmelt es von Leben. Goldstiemenbrassen (Sarpa salpa) ziehen in Gruppen und größeren Schwärmen über die Sand- und Felsböden umher, Streifenbarben (Mullus surmuletus) durchwühlen mit ihren Kinnbarteln den Sandboden auf der Suche nach Nahrung und schrecken einen Weitaugenbutt (Bothus podas) auf. Neben Schrift- und Sägebarschen (Serranus scriba und Serranus cabrilla) sind hier auch kleine Zackenbarsche beheimatet.


Immer wieder sah ich Schlankgrundeln (Gobius geniporus) und verschiedene Arten Schleimfische. Diese kleinen Bewohner des Felslitorals leben zwischen dem Algenbewuchs oder in kleinen Spalten und Höhlen, in die sie sich bei Gefahr flink zurückziehen. Häufig sieht man sie auf den Steinen im Flachwasserbereich „sitzen“, wobei sie sich auf ihre Bauchflossen stützen. Meist sieht man den Streifenschleimfisch (Parablennius rouxi), den Roten Spitzkopf-Schleimfisch (Tripterygion tripteronotus) oder den Gestreiften Schleimfisch (Parablennius gattorugine).


Wenn man genug vom Tauchen hat, kann man die venezianische Architektur in der Altstadt von Trogir oder das malerische, mediterrane Hinterland erkunden. Hier lockt der Krka-Nationalpark mit seinen berühmten Wasserfällen. Dort sind einige Bereiche zum Schwimmen freigegeben und man kann mit Maske, Schorchel und Flossen die dalmatische Süßwasserflora und –fauna vor einer traumhaften Kulisse erkunden.


Dubrovnik


Dubrovnik liegt am südlichsten Zipfel der Adriaküste Kroatiens. Die mittelalterliche Stadt mit ihrem historischen Zentrum ist wohl das bekannteste Reiseziel Kroatiens. Die einzigartige Architektur geht weitestgehend zurück auf die Zeit der unabhängigen Stadtrepublik Ragusa, die im 14. bis 16. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebt hatte.


Dubrovnik


Auch die Unterwasserwelt rund um Dubrovnik gilt als eine der schönsten Tauchregionen Kroatiens. Die südlichste Tauchregion der kroatischen Adria ist bekannt für klares Wasser und eine reichhaltige Unterwasserflora und –fauna.


Es gibt mehrere Tauchbasen, unter anderem am Strand von Cavtat und weiter südlich in Molunat. Vor hier werden Tauchausflüge zum Wrack des Panzerkreuzers SMS „Kaiser Franz Joseph“ angeboten, der am 17. Oktober 1919 gesunken ist. Das Wrack ruht südlich von Molunat bei Prevlaka direkt an der kroatischen Grenze zu Montenegro.



Ein weiteres beliebtes Tauchgebiet sind die Buchten Luka Donji Molunat und Luka Gornji Molunat. Beide Buchten zeichnen sich durch klares Wasser aus und sind beliebte Tauchgebiete. Die schroff abfallenden Felsen am Kap Lokvice setzen sich auch unter Wasser fort. Man taucht an einer Wand entlang, die steil bis auf 40 – 50 m Tiefe abfällt.



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