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Auf den Spuren des Bronzeschatzes von Bresinchen

Aktualisiert: 15. März 2022

Etwa 30 km nordöstlich von Cottbus und 6 km nordwestlich von Guben befindet sich die Kiesgrube Bresinchen. Man erreicht den kleinen See über die B 112 und biegt in Bresinchen rechts in die Coschener Straße ein. Der See ist maximal 8 m tief. Er ist von einem ausgeprägten Schilfgürtel umgeben. Die Unterwasserlandschaft wird von einem dichten Pflanzenbewuchs geprägt. Hier leben große Karpfen, Hechte, Schleie, Zander, Aale, Barsche und zahlreiche Plötzen und Rotfedern. Ein Einwohner berichtete mir auch, dass es angeblich große Welse in dem See geben soll. Auf dem Sandgrund sind auch häufig Kaulbarsche anzutreffen. Die beste Einstiegsstelle zum Tauchen ist der Badestrand am nordöstlichen Seeufer.



Seit 1869 wurde hier am Coschen-Bresinchener Höhenrand Kies abgebaut. Man benutzte den Kies zum Belegen von Eisenbahnstrecken und zum Straßenbau. Im Jahre 1964 wurde für die Bresinchener Kiesgrube der „VEB Zuschlagstoffe Frankfurt/Oder, Betriebsteil Kieswerk Coschen, Grube Bresinchen“ gegründet.


Das Depot - auch als Hortfund von Bresinchen bekannt - wurde am 22. und 23. April 1954 geborgen. Der Fund wurde auf etwa 1700 v. Chr. datiert und der Aunjetitzer Kultur der Frühbronzezeit zugeordnet. Möglicherweise wurde das Depot als Schutz vor fremden Zugriff oder im Rahmen von Opferhandlungen angelegt, denn Dolche hatten in der Frühbronzezeit häufig einen religiösen Symbolgehalt. Sie konnten sowohl aus dem Besitz einzelner, herausragender Personen der opfernden Gruppe stammen oder auch als Besitz der gesamten Gemeinschaft geopfert worden sein.



Heute sind Teile des Depotfundes von Bresinchen im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster in Brandenburg an der Havel ausgestellt.


Die Kiesgrube Bresinchen wurde im Jahre 1975 geflutet. Heute ist sie ein beliebter Badesee und ein interessantes Tauchgewässer. Vielleicht findet man noch weitere Schätze auf dem Grund der Kiesgrube. Im Jahre 1981 sollen in der Kiesgrube unweit der Chaussee nach Neuzelle bronzezeitliche Scherben gefunden worden sein.


Literatur:


Rolf Breddin, „Der Aunjetitzer Bronzehortfund von Bresinchen, Kr. Guben“ in Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam, Nr. 5 (1969), S. 15-56.





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