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Was macht der Käse in der Rochenbucht?

Aktualisiert: 9. Juli

Tauchen in Cala Ratjada, Mallorca

Im Nordosten der spanischen Baleareninsel Mallorca liegt der Küstenort Cala Rajada. Obwohl nur wenige Ferienorte auf Mallorca noch weiter vom Flughafen entfernt sind, gehört der Ort bei deutschen Urlaubern zu den beliebtesten Zielen der Insel. Die ursprüngliche Schreibweise des Ortes war Cala Ratjada, also „Rochenbucht“. Die Namensgebung geht auf das 17. Jahrhundert zurück, als die Fischer mit ihren Fängen aus Rochen (eben Ratjadas) und Langusten in den neugebauten Hafen zurückkehrten. Noch heute kann man an der Promenade hinter dem Hafen Richtung Cala Gat die ehemaligen Langustenhäuschen sehen, in denen der Lebendfang bis zum Verkauf mit Meerwasser umspült wurde, um ihn frisch zu halten.


Langustenhaus an der Promenade in Cala Ratjada


In großen Frischwasserbecken im Inneren der Langustenhäuser wurde der Fang bis zum Verkauf lebendgehalten



Ganz in der Nähe befinden sich die Strände Cala Agulla und Cala Mesquida. Die beiden weißen Sandstrände zählen zu den schönsten Stränden Mallorcas. Sie sind von einer bis ins Landesinnere erstreckende Dünenlandschaft umgeben, die 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.


Cala Agulla und Cala Mesquida


Taucher und Schnorchler zieht es eher in die kleine Felsbucht Cala Lliteras. Die geschützte Bucht befindet sich etwa fünfhundert Meter westlich des Leuchtturms, noch vor der Cala Agulla.


Cala Lliteras


Hier befindet sich auch die älteste Tauchbasis Mallorcas. Seit nun schon 50 Jahren bietet hier die Tauchschule Mero Diving alles an, was das Taucherherz begehrt.


Die Basis Mero Diving wurde bereits 1969 eröffnet


Über zwanzig verschiedene Tauchplätze, die zwischen 15 und 30 Meter tief sind, können von Land bzw. in wenigen Minuten mit dem Boot erreicht werden. Das Wasser ist kristallklar und die Sichtverhältnisse fast immer sehr gut. Die Unterwasserlandschaft ist geprägt von zahlreichen Grotten, Durchbrüchen und Überhängen, die von Muränen, Tintenfischen, Langusten, Bärenkrebsen und zahlreichen Nacktschnecken bevölkert sind.



Einer der berühmtesten Tauchplätze ist hier Es Farallo, ein vor der Küste liegender Felsblock, der so durchlöchert ist, dass er auch „Großer Käse“ genannt wird. Schon in geringer Tiefe gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum gefahrlosen Durchtauchen. Die maximale Tauchtiefe ist 26 m und ich sah während meines Tauchgangs einen großen Barrakuda, Zackenbarsche, mehrere Muränen und Drachenköpfe. Für das sonst doch eher fischarme Mittelmeer gar nicht mal schlecht.



Ein weiterer Tauchplatz mit vielen Durchgängen und Höhlen, die sich in vielen Fällen auch durchtauchen lassen, ist der „Kleine Käse“. Er ist von Land aus zu betauchen und liegt mit einer maximalen Tiefe von knapp 19 Metern nicht ganz so tief wie der größere Bruder.


Der Tauchplatz „Kleiner Käse“ verdankt seinen Namen den vielen Löchern die sich in den Felsen befinden


An der Tunneldecke sind hin und wieder Bärenkrebse zu sehen. Die skurillen Krustentiere sind Meister der Tarnung und Langsamkeit. Bewegungslos klammern sie sich an den Felsen und sind von diesem kaum zu unterscheiden. Bärenkrebse besitzen keine Scheren um sich gegen Jäger zu wehren. Auch haben sie keine langen Peitschenantennen wie die Langusten, sondern abgeflachte plattenartige Kopffortsätze, die ihr Körperprofil nach vorne hin abrunden.



Sollte das Tauchen in der Cala Lliteras aufgrund der Wetterverhältnisse nicht möglich sein, kann auch in der nahegelegenden Cala Gat abgetaucht werden. Hier finden sich weite Unterwasserwiesen aus Posidonia Seegras und felsige Meereswände, an denen sich die typischen Fische des Mittelmeers tummeln.

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