top of page

Die Unterwasserwelt von Cala Figuera – kleine Einblicke

Nach der Ankunft in Palma und der Übernahme unseres Mietwagens fuhren wir zu Eb´s Tauchbasis nach Cala Figuera. Der romantische Fischerort im Südosten Mallorcas besitzt einen von einer markanten Felsküste umgebenen Naturhafen. Es dauerte nicht lange und schon stand ich mit meinen Tauchklamotten da und war bereit fürs Tauchen.


Den ersten Tauchgang unternahm ich mit Andreas in der Hafeneinfahrt. Mit über 100 Meter Länge und einer Tiefe von bis zu 30 m ist dieser Minifjord ein idealer Tauchplatz nicht nur für Anfänger. Andreas und ich tauchten entlang der Felswand bis hin zu einer großen Sandfläche. Dort lag ein Fisch mit recht skurrilem Aussehen – ein Flughahn. Als wir uns ihm näherten, spreizte er seine farbigen, flügelartigen Brustflossen. Nur ein paar Meter weiter die nächste Überraschung: Auf dem Sandboden lag ein Kleingefleckten Katzenhai. Wir schwammen langsam näher um ihn zu betrachten. Ich weiß noch, wie ich mich ärgerte, dass ich keinen Fotoapparat bei mir hatte. Der Katzenhai schien das perfekte Motiv zu sein. Ohne sich zu regen ruhte er auf dem Sandgrund. Selbst als ich ihn mit meiner Nasenspitze fast berührte schwamm er nicht weg. Hm, merkwürdig, dachte ich. Andras schaue mich fragend an und kreuzte seine Zeigefinger. Behutsam zog ich an der Schwanzflosse, doch anstatt wegzuschwimmen drehte sich der Hai nur leblos zur Seite. Auf dem Rückweg sahen wir einen weiteren, kleineren Katzenhai – auch tot. An lebenden Tieren ließen sich Drachenköpfe in allen Größen, Goldstriemen, Meerjunker und Pfauenlippfische sowie Brassen, Mönchsfische und eine Muräne blicken. Die Hausbucht ist auch Ausgangspunkt für die Nachtauchgänge.



Am nächsten Tag fuhr uns Eb mit dem Schlauchboot zu einer Steilwand nördlich von Cala Figuera. Wir tauchten in etwa 30 m Tiefe vorbei an herrlichen Feldformationen und über große Seegraswiesen. Die Felswände waren mit einem Teppich aus verschiedenen Pflanzen, Schwämmen und Seesternen bedeckt. Andreas zeigte mir kleine Fadennacktschnecke. Zwischen dem Seegras ragten kapitale Steckmuscheln aus dem Boden und mir fiel auf, dass die Tauchplätze für Mittelmeerverhältnisse recht fischreich sind. Besonders schön fand ich die Schwärme Barrakudas und die unglaubliche Anzahl an kleineren Zackenbarschen. Dabei handelte es sich durch die Bank um Weibchen, denn Zackenbarsche unterziehen sich erst nach ein paar Jahren einer Geschlechtsumwandlung. Größere Exemplare waren doch eher selten.



(Erstveröffentlichung in „Adlershofer Flossenblätter“ Ausgabe 48/2002)

2 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page