top of page

Elefanten, Krokodile und Korallenriffe - Safaris & Tauchen in Sri Lanka

Autorenbild: Roger BlumRoger Blum

Aktualisiert: 6. Jan.

Endlich da! Unsere geplante Tauchreise nach Sri Lanka konnte beginnen. Die kleine Insel an der Südspitze Indiens soll ein einzigartiges Tauchparadies sein. Begegnungen mit Walhaien, Mantas und Riesenschildkröten sind möglich - habe ich jedenfalls gehört. Leider hatten wird uns die ungünstigste Zeit zum Tauchen ausgesucht. Das normalerweise glasklare Wasser war durch den Monsun aufgewühlt und die Strömung so stark, dass überhaupt keine Tauchtouren unternommen werden konnten. Lediglich in der flachen Lagune von Weligama hatten Tina und ich die Möglichkeit zum Tauchen. Rote Soldatenfische, grüne Papageien- und gelbe Falterfische, Wimpel- und Flötenfische, eine kleine Muräne und viele Kugelfische - die ganze bunte Palette der Riffbewohner war vertreten, aber das war’s auch schon.


Weißflecken-Kugelfisch (Arothron hispidus)


Wir nutzten lieber Zeit und Geld für eine Tour durchs Land, wo jede Menge andere exotische Tiere zu beobachten waren und wir viel Aufregung hatten, z.B. als unserer Geländewagen mitten im Yala-Nationalpark, dem größten unbewohnten Gebiet Sri Lankas, manövrierunfähig in einem Sandloch stecken blieb. Rings um uns gab es nichts weiter als die endlose Dornenbuschsavanne mit einigen Wasserstellen. Hier versammelten sich Flamingos, kreischende Äffchen, Wasserbüffel und auch Krokodile sind keine Seltenheit - davon hatten wir uns schon überzeugt. Wir mussten aussteigen (obwohl es streng verboten war) und versuchten, die Räder mit der Hand freizuschaufeln. Leoparden sind dort glücklicherweise selten geworden, aber in meiner Phantasie überlegte ich mir, was wohl eine Herde Elefanten mit dem Wagen anstellen wird, wenn sie merkt, der er ihnen den Weg zur Wasserstelle versperrt. Das Ergebnis spornte mich an, schneller zu graben. Nach einer halben Stunde hatten wir es endlich geschafft und die Pirschfahrt konnte weitergehen. Auf einmal sah ich etwa dreißig Meter vor uns einen Elefanten, der langsam auf uns zu schritt. Das Tier kam bis auf drei, vier Meter an den Jeep heran, als sich mit lautem Krachen ein zweiter Elefant zeigte. Sie begrüßten sich, indem sie die Rüssel ineinander verschlangen und verschwanden dann gemächlich im dichten Gestrüpp.



Die Nacht verbrachten wir in einem Hotel in der Nähe des Reservats. Moskitos und anderes fliegendes Getier war hier besonders aufdringlich. Im Laufe des nächsten Tages überquerten wir das Bergland und erreichten am späten Nachmittag die Stadt Kandy. Besonders sehenswert ist der Zahntempel, der Botanische Garten und das Elefantenwaisenhaus in Pinnawela. Dort werden Elefanten, die verletzt, krank oder von ihrer Herde verlassen im Dschungel aufgefunden werden, wieder aufgepäppelt. Insgesamt war es trotz der wenigen Tauchabenteuer ein äußerst spannender Urlaub.


Übrigens ist zur Zeit über das gesamte Land der Ausnahmezustand verhängt worden, da es wieder zu heftigen Gefechten zwischen den Tamilen und den Regierungstruppen kam. Glücklicherweise habe ich erst im nachhinein erfahren, dass das Auswärtige Amt wegen der Unruhen von Reisen in den Yala-Nationalpark abrät, da ich sonst mit größter Wahrscheinlichkeit diese herrliche Safari nicht unternommen hätte.


Erstveröffentlichung in „Adlershofer Flossenblätter“ Ausgabe 32/1998.


1 Ansicht0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Commenti


bottom of page