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Versunkenes Mittelalter

Das slawenzeitliche Pfahlfeld im Unteruckersee


Am Unteruckrsee siedelte im Mittelalter der slawische Volksstamm der Ukranen. Unter Wasser findet man heute eine Vielzahl an archäologischen Fundstätten aus dieser Zeit.


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Eichenpfahl im Uferbereich des Unteruckersees (Foto: Roger Blum)


Es wird angenommen, dass der Seespiegel der Uckerseen vor 1235/45 deutlich niedriger lag. Man geht von einer Erhöhung des Wasserstandes von 1,5 bis 2 m aufgrund des Prenzlauer Mühlenstaus aus. Durch das Ansteigen des Wasserspiegels versanken die ufernahen Siedlungs- und Wirtschaftsflächen der Slawen. Davon zeugen Pfahlsetzungen am Westufer des Unteruckersees zwischen Röpersdorf und Zollchow, die in den Jahren 1977 vom Taucher und ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Hans-Jürgen Schulz entdeckt wurden. Nachdem der Fund gemeldet wurde, erfolgte eine 1978 eine Untersuchung durch das Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie der Akademie der Wissenschaften unter tauchtechnischer Leitung von Dr. Martin Rauschert. Etwa 120 Pfähle konnten lokalisiert werden. Holzproben ergaben Dendrodaten aus dem Ende des 12. Jahrhunderts (1164, 1173 und 1192 +/- 10 Jahre). Gedeutet werden die Pfahlsetzungen als Überreste slawischer Bauten, möglicherweise Warenumschlagplätze für den Handel auf der Ucker oder Fischereistationen nebst Trocknungsgestellen.


Roger Blum, Auf den Spuren der Slawen am Unteruckersee – Das Pfahlfeld von Röpersdorf und Zollchow, in: Hinab in die Vergangenheit (2022), S. 133-146.


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