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AutorenbildRoger Blum

Inseln über dem Wind

Den Passatwinden verdanken die Kleinen Antillen ihre Unterscheidung nach seemännischer Tradition in „Inseln über dem Wind“ (Leeward Islands) und „Inseln unter dem Wind“ (Windward Islands). Eigentlich bezeichnen die Namen die Lage der Inseln im Verhältnis zu den Passatwinden. Folgerichtig nannten die Spanier, Franzosen und Holländer die vor der Küste Südamerikas liegenden Inseln die „Inseln unter dem Wind“ und den Bogen, der sich von Süden nach Norden bis zu den Großen Antillen spannt, die „Inseln über dem Wind“. Aus unerklärlichen Gründen entschlossen sich die Briten jedoch, all ihre Besitztümer von Trinidad bis St. Lucia als die Windward Islands zu bezeichnen und die nördlich davon liegenden, bis hinauf zu den Virgin Islands, als Leeward Islands.


Zur erstgenannten Kategorie gehört auch Antigua, dass mit den benachbarten Inseln Barbuda und Redona in die Gruppe der Leeward Islands einen Ministaat im Zentrum der Antillen bildet, der seit langem als eines der beliebtesten Reiseziele in der Karibik gilt. Man sagt, Antigua soll 365 Strände haben, also für jeden Tag einen.





Man geht davon aus, dass Christoph Kolumbus Antigua entdeckt und nach einer Kirche in Sevilla benannt hat: Santa Maria della Antigua. Die Spanier vernachlässigten die Insel jedoch, weil sich dort weder Gold noch frisches Wasser fand. Durch den Vertrag von Breda wurde Antigua im Jahre 1667 britische Kronkolonie. Die Briten erkannten die strategische Bedeutung der Insel und, dass sie sich hervorragend als Hafen eignet. Im 17. und 18. Jahrhundert bauten sie an der Südküste der Insel „English Harbour“, den wichtigsten und am besten geschützten Flottenstützpunkt Englands in der Karibik.





In der geschützten Bucht war die britische Karibikflotte sicher vor tropischen Stürmen und von den umliegenden Felsen war der Stützpunkt leicht gegen Feinde zu verteidigen. Die Hafenanlagen (Nelson´s Dockyard) sind heute eine der größten Touristenattraktionen von Antigua. Lord Nelson diente hier als junger Offizier und war später Kommandant des Flottenstützpunkts. Die gesamte Anlage ist heute ein Freilichtmuseum, in dem man alte Lagerhäuser und Werkstätten, Docks und Wohnräume besichtigen kann.

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