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Grüße aus der Steinzeit

Nach der letzten Eiszeit, vor über zehntausend Jahren, zogen die ersten Menschen durch die Wälder des heutigen Brandenburgs und jagten Rentiere, Rothirsche und Wildschweine, sammelten Beeren, Früchte und Pilze. Es ist immer wieder eine Freude, wenn wir Zeugnisse aus der Steinzeit bei unseren Tauchgängen finden.


Jungsteinzeitliche Klinge eines Flintmessers, gefunden im Großen Wolletzsee


Steine waren lange das wichtigste Werkzeug. Vor allem Feuersteinabschläge - auch Silex oder Flint genannt - boten ein ideales Material zum Schneiden, Schaben oder Bohren. Die scharfen Bruchkanten des Feuersteins wurden zu Stich-, Schnitt- und Sägewerkzeuge oder Waffen weiterverarbeitet. Wurde der Abschlag vom Menschen bearbeitet, spricht man vom Artefakt, ist die Kante natürlichen Ursprungs spricht man von Geofakt. Häufig ist es nicht einfach zu erkennen, ob es sich um ein Artefakt oder Geofakt handelt. Doch wie kann man diese unterscheiden?

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Schlagbuckel (Bulbus). Er zeigt an, von wo aus auf den Stein geschlagen wurde. Die Schlagenergie bildet eine Art kleinen Kegel, von dem aus die Kraftwellen in Richtung des Schlags gehen. Ein weiteres Merkmal sind Negative, die anzeigen, dass schon davor Abschläge entfernt wurden. Durch mehrere Negative ergeben sich dazwischen sog. Grate. Einen Silex-Schaber, bei denen diese Merkmale deutlich sichtbar waren, fanden Taucher des Vereins für Unterwasserarchäologie Berlin-Brandenburg e.V. im Haussee bei Obersdorf. Während der VUBB-Exkursion im April 2024 wurden im See noch eine Vielzahl weiterer Abschläge gefunden.



Silex-Schaber aus dem Obersdorfer Haussee

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